freunde und andere 69 - selbstportraits

 


eine schnelle skizze, entstanden im bad vor dem einzigen spiegel in meiner kleinen wohnung. ob man mir die schmerzen ansieht, die durch den körper jagen? eher nicht. sie werden stetig heftiger, trotz aller medikamente und treiben mich in eine lästige ungeduld. aber es gibt kein weglaufen. nur das zeichnen, das einzig wirklich heilsame. und es gibt freunde und freundinnen. die sind mir trost ...

der ständig präsente schmerz erschwert mir, mich an diesem schönen frühling so zu freuen wie einst und wie die andern es können. und das, was ich mit anderen nicht mehr teilen kann, das macht mich traurig und darüber hinaus: einsam. ich versuche, dabei zu bleiben. aber häufig reicht die kraft nicht mehr. sie muss noch für den alltag, das überleben reichen

dann gibt es zum glück die zeichnungen, die portraits vor allen anderen. sie freuen euch, das freut auch mich. dann auch mal eine karte, die ich mit einem besonders gelungenen portrait (oder einer malerei) verschicke. und das verleitet manche zu glauben, es gehe mir gut - irrtum. all dies zu tun, auch diese worte zu schreiben, das kostet mich viel kraft, weil ich zugleich immer auch gegen schmerzen angehen muss. aber zeichnen und schreiben sind in meinem krank-sein ein letzter halt, ein letzter strohhalm, an den ich mich aus einem einstmals "normalen" leben halte 

die momente gemeinsam geteilter freude an meiner kunst, das sind die momente, wo ich etwas weniger einsam bin. und noch kostbarer die kurzen momente, wo jemand von euch mich innig in die arme nimmt - wortlos

 

 

freunde und andere wurde inspiriert von einem gleichnamigen buch über den hamburger zeichner und maler horst janssen, welches zahllose porträts von freunden von ihm und eben anderen enthält. (s.a. literaturhinweis auf diesem blog). janssen ist mir vorbild geworden, seit ich ihn im dezember 2017 entdeckt habe