Alltagsszenen I - Musikanten sind in der Stadt...

Stadtmusik Eintracht an der Füssli-Strasse

Samstag, Shoppingtag... schön ist es anstatt dessen hier unter Bäumen an einem regnerischen Morgen den Rhythmen der Stadtmusik zuzuhören, während...

Licht zieht nicht nur Motten an!

Optimissmut I - Supermärkte (Märkte II)

Nichts ist so erfrischend wie ein Supermarkt an einem Samstag - welch coole Stimmung. Schon der Name verspricht ja viel. Einkaufszentren haben etwas kathartisches, lassen mich an riesige Nasenhöhlen denken, an Niesen, bei dem explosionsartig der Inhalt der Nase in die Umgebung entladen wird. Kaum stehe ich in einer dieser überfüllten, unübersichtlichen, von Lärm und Hektik pulsierenden Hallen, habe ich vergessen, wozu ich hergekommen bin. Als nächstes finde ich mich draussen an der frischen Luft wieder - mit Wucht rückwärts hinausgepustet. Der Supermarkt hat offenbar wieder niesen müssen. Und immer trifft es mich! Schade, denn aus mir hätte ein echt guter Konsument werden können. Ich spüre doch, wie das Talent dazu in meinen Adern wallt. Geld ist auch vorhanden. Aber solange die Supermärkte sich so verschnupft geben, geht das natürlich nicht. Immerhin hat es schon mal für eine schnelle Skizze gereicht. - Während KäuferInnen also brav und ergeben die Regale leeren, erst riesige Einkaufswagen und dann ihre Taschen und Autos füllen...

Märkte I - Marktplatz Basel

Marktplatz Basel
Auf dem Markt in meiner Heimatstadt Basel breitet im Sommer jeweils ein Kaffee-Mobil seine Flügel aus. An der Bar holt man sich bei der sympathischen Bedienung feinen Kaffee und setzt sich in der herrlichen Frühlingssonne an einen der roten Tische. Hier kann ich meine Flasche mit Tusche hinstellen und unbemerkt stundenlang zeichnen... oder etwa doch nicht?










Plötzlich hält mir ein Chinese ungeniert das lange und dicke Objektiv seiner Kamera an die Schläfe. Wird er gleich schiessen? Nein, er lacht. Zum Glück! Ich bin zu einer lokalen Touristenattraktion avanciert, für den Bruchteil einer Sekunde so interessant wie das wunderbare, rote Rathaus an diesem Platz, auf das der Chinese jetzt zeigt: das möge ich zeichnen, deutet er mir, und beweist so, dass er wirklich etwas von der Sache versteht! - Nun, ich habe es für diesen Tag vorgezogen, mich weiter mit dem Leben um mich herum zu befassen...

Mehr zum Marktplatz Basel und seinem Kaffee-Mobil... 

der rote Hut




Das Bild stammt aus einer Serie von "überzeichneten" Bleistiftskizzen: im Hintergrund eine ligurische Landschaft von 1989 mit Blick auf Portovenere. Kürzlich während einer Tramfahrt hat mich der rote Hut einer Mitreisenden beeindruckt und zum zeichnen inspiriert. Mit Fineliner und Brush Pen entstand in wenigen Augenblicken die "Über-Zeichnung", die ich später mit Aquarell koloriert habe. Das kubistische Element gibt jetzt nicht nur in der Landschaft Sinn, sondern überdies als Struktur im Hut. Und mein Landschaftsbild hat für alle Zeiten eine interessierte Betrachterin gefunden!

Der Duft des Frühlings

Magnolie


Im Frühling verströmen sie einen zarten, süsslichen Duft, manchmal kaum wahrnehmbar, laden zum Innehalten, zum Schnuppern ein. Meist geht der Duft von kleinen, weissen, unscheinbaren Blüten aus, von ebenso unauffälligen Büschen und Sträuchern in der Stadt. Je wärmer die Sonne, desto intensiver der Duft. Mich beeindruckt, dass der so feine Duft dem ganzen Lärm einer Stadt widersteht. Kann man Duft malen?


Im nahen Rieterpark blühen Magnolien. Ich setze mich auf den Betonblock einer Lüftungsanlage auf einem kleinen Hügel, ein idealer Ort, um einen Aquarellkasten hinzustellen und eine kleine Flasche Tusche. Zeichenfeder und Tusche sind neu. Der Reiz dieser "altertümlichen" Arbeitsweise liegt in ihrer Unberechenbarkeit. Immer wieder entstehen überraschende Verdichtungen, auch Kleckse ... wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis einer mal auf Hemd oder Hose landet...


Stehend und ohne Ablage beim nächsten Baumgeht das mit der Tusche allerdings nicht mehr. So greife ich für eine zweite Zeichnung wieder zu Fineliner und Farbstiften.

Mehr "Duft des Frühlings"...

Was Kleckse heimlich treiben

Nach dem Malen - vorzugsweise im Atelier - bleibt stets was übrig: viel Dreck zum Wegräumen! Auch Papierstreifen, auf denen man den Pinsel abgewischt, Farbproben gemacht hat ...

Schaut man genauer hin, führen letztere ein eigenes Leben. Einige Akzente mit einem schwarzen Fineliner erschaffen die Szene, ein paar Striche mit Farbstift den Hintergrund, schon hast du eine Geschichte - hier eine bei Sonnenuntergang:

Ein Küken hat ein Ei gelegt - ein schwarzes. "Doppelt unmöglich!" ruft der Igel und eilt neugierig herbei. Das Huhn überrascht ihn schnell mit einem Kuss. Das ist für das Huhn natürlich nicht ganz harmlos! Hinter einem Stein ist derweil ein Hamster - oder ist es ein Murmeltier? - hervor gekommen, beobachtet, wittert ... Denn, nicht wahr, was gibt es bei Feierabend schöneres zu tun als unbeschwert herumzuschnuppern?

Wie das mit dem Zeichnen seinen Anfang genommen hat


Corniglia 2007

Urban Sketcher … das war ich offenbar vor Jahrzehnten schon, lange bevor es den Begriff gab: stets mit dem Skizzenbuch unterwegs. Als Modell dienten mir die wenig bekannten Zeichnungen von Künstlern wie Mondrian, Feininger, Macke, Morandi, Varlin, Music u.a. Ein Freund, der Musiker Ambrosius, dem ich in der Kindheit Pate gewesen bin, hat mich und die Öffentlichkeit vor einiger Zeit auf meine neue Identität aufmerksam gemacht. Ich hatte etwas verschlafen. Zeit für diesen Blog!