tageszeichnungen

 

 

pausenlos plagen mich heute trotz der medikamente schmerzen. ich fühle mich schwach und krank, sollte in einem solchen zustand gar nicht mehr auf die strasse dürfen. aber rundum nimmt man es als selbstverständlich hin, dass ich das weiterhin schaffe; und so schaffe ich es tatsächlich ins café und zu zeichnen. irgendwann nehme ich die schmerzen nicht mehr wahr. das geschieht immer, wenn ich mich von formen fasziniert im zeichnen verliere und dieses schliesslich von selbst geschieht. zeichnen ist heilsam!

wieder einmal hielt ich für einen kurzen moment den schlüssel in der hand, der zu einem gelingenden bild führt. ich begann mit wenigen formen, die mich faszinierten, und gab mich dann spielerisch dem hin, was auf dem papier geschah, bis ich mich darin verlor und von einer wunderbaren stille erfüllt wurde. ich wollte nichts weiter mehr, als dass diese spontane freude am tun und diese stille andauern mögen. vielleicht ist dies das rezept zu guten bildern. jedenfalls fühle ich mich nach so einem ereignis während vielen stunden erfüllt und glücklich und kann die krankheit besser ertragen

für die zeichnungen habe ich nicht mehr gebraucht als zwei fineliner, einen in blau, einen in schwarz, und zum kolorieren einen grünen farbstift, einen kleinen pinsel, etwas wasser und eine übrig gebliebene spur von noch feuchtem kaffee in meiner tasse. welch bescheidene mittel - abgesehen von fertigkeiten - für einen moment von erfolg und glück ...

 


 

das ganze blatt mit skizzen von gestern im tram und den beiden von heute im café weist in der mitte noch eine leere ... fläche auf. gut möglich, dass ich in dieser noch weiterzeichnen werde, auch aus kompositorischen gründen, damit das ganze blatt noch etwas ausgewogener wird


 

tageszeichnung - motto

hinsehen statt fernsehen
kritzeln statt surfen
zeichnung statt zeitung