tageszeichnung

ihr kommt, ihr erledigt dinge, trinkt café, geht wieder eure wege, zielstrebig, denn ihr habt wichtige dinge zu tun. ich aber sitze nur da, währenddessen, kritzle meine letzten zeichen auf ein blatt. ich brauch nirgends mehr hin zu gehen, weil ich es nicht mehr kann, nur einige schritte noch. auch wenn man es mir nicht ansieht: für mehr reicht die kraft nicht mehr. die krankheit hat sie schon verbraucht, eh ich heute aus dem haus war. sie wird mich vernichten, das weiss ich schon. das spüre ich auch. nur ihr, ihr könnt das nicht spüren. so bin ich allein und bleibe es auch, ausgeschlossen, während ihr kommt und wieder geht. was solls? die lust auf etwas oder mehr hat sich verflüchtigt. ich brauche da schon nicht mehr dabei zu sein. es reicht, einfach ein wenig hier sein zu können, für nichts als dies und vielleicht für eine kritzelei

und heute habe ich mich gefragt, ob das jesus war mir gegenüber. wohl kaum, er hatte ein buch dabei