teuflische verarbeitung des selbstporträt vom 23.03.20 |
gewiss nicht 'the devil in disguise' ... nein, nur dieser 'harmlose' eine satz
zuhause bleiben rettet leben. helfen sie mit
prangt von plakaten von clearchannel.ch in zürich, einer werbeagentur. ihr motto: wir stärken marken ...
mit wirkungsvoller aussenwerbung. aha, die bedienen in wahrheit nicht die rechte der menschen sondern den markt und seine marken
dieses plakat greift meines erachtens unser recht auf bewegungsfreiheit an und verunsichert in erster linie. ist das die neue, von werbekonzernen subtil manipulierte atmosphäre des zusammenlebens, auf die ich mich in zukunft einstellen muss?
ich will das nicht hinnehmen. deshalb habe ich am 20.04.2020 folgende beschwerde bei der schweizerischen lauterkeitskommission eingereicht
Auf den ersten Blick wirken die Worte auf dem Plakat konstruktiv und menschenfreundlich, scheinen zum Wohl anderer aufzurufen. Bei näheren Hinschauen, stellen sich einige Fragen, ganz besonders, ob dieses Vorgehen ethisch und moralisch zu rechtfertigen ist:
- Es ist Sache der staatlichen Behörden, Anweisungen im Zusammenhang mit der Pandemie zu veröffentlichen. Ist es überhaupt zulässig, dass ein Werbeunternehmen sich einmischt?
- Wissenschaftlich ist die Aussge nicht haltbar, dass zuhause zu bleiben Leben rettet, auch in dieser Pandemie nicht.
- Als LeserIn auf der Strasse hält man sich offensichtlich nicht an die Weisung zu Hause zu sein. Man tätigt Einkäufe, geht arbeiten, erledigt Besorgungen für andere, die das gerade nicht können, schnappt vielleicht auch einfach mal Luft, um die eigene, ebenso lebenswichtige Gesundheit zu erhalten, alles legale Dinge. Und dann muss man sich in dieser schwierigen Zeit allgemeiner Verunsicherung noch diese Zeile bieten lassen. Laut ihr rettet man offensichtlich gerade nicht Leben. Aber was tut man dann? Vermutlich das Gegenteil. Unausgesprochen wird man bezichtigt, andere zu töten. Alle auf der Strasse stehen unter Generalverdacht.
Obwohl der Inhalt des Satzes scheinbar das Wohl aller im Sinn hat, schädigt das Plakat in seiner unmittelbaren Wirkung das Wohl der Gemeinschaft. Weil es Grundrechte von Lesern auf der Strasse auf aggressive Weise angreift, erschüttert es gerade gegenseitiges Vertrauen und unterwandert Solidarität. Ich empfinde das als äusserst bedenklich und manipulativ. Wir brauchen in dieser Zeit wirklich keine solch hinterhältigen Formulierungen.
die antwort bleibt abzuwarten. bitte bleiben auch sie nicht untätig jetzt, wo einige unserer grundrechte durch die regierung auf unbestimmte zeit eingeschränkt worden sind - einschränkungen, die im widerspruch zu unserer verfassung stehen. wenn sie weiterhin in einer freien und demokratischen schweiz leben wollen, stoppen sie diesen wahnsinn. bitte. alle. helfen sie mit