tageszeichnungen - in the mild west

 


 

zum bullingerplatz schaffe ich es. beim leisen plätschern des wassers kann ich ungestört einfach nur sitzen. allein bin ich es zufrieden und kann still vor mich hinschauen. gerade an samstagen entfalten sich heitere und anregende szenen. ah, wie ich diese leeren stunden geniesse, in denen sich irgendwann das zeichnen von selbst ergibt. ich musste zwar auch schon meine ruhe verteidigen und mal einen 'bewunderer' verscheuchen, der glaubte, ich sei an einem vortrag darüber interessiert, warum er nicht zeichnen könne! was menschen nicht alles glauben

 

lautes plappern
implodiert leise 
in dichtes schweigen

 

ja, ich liebe - und dies immer mehr - die stille, das nichts-tun, das alleinsein. lange unterhaltungen setzen mir zu. wegen der krankheit fehlt mir die energie dafür. die gespräche neulich mit personen der öffentlichkeit und vor den medien - so sinnvoll sie waren, so etwas erschöpft mich! ausserdem nehmen die schmerzen dann zu.  das war früher natürlich nicht so. zwei tage dauerte es, bis ich wieder auf dem damm war

besser ich überlege rechtzeitig, ob ein anlass mein leben verkürzen wird. und: anstatt zu schweigen, rede ich noch immer, mehr als nötig. dabei möchte ich, jetzt wo eine art countdown läuft, soviel wie noch möglich in die entwicklung meiner künstlerischen fähigkeiten investieren. bemerkenswert ist, dass ich beim zeichnen kaum energie verliere, sondern eher sanft aufgeladen werde - die untere skizze mit der jungen frau in coolen stiefeln für heisse sommertage ist im original winzig, 3.5x4cm

 

 


 

tageszeichnung - motto


kritzeln statt surfen
hinsehen statt fernsehen
zeichnung statt zeitung