figurative notizen IX - konsumkäfighaltung ...




... wird zwar allgemein empfohlen, ist aber leider nichts für mich. ich sitze in der stosszeit am feierabend in der s5 von zürich nach uster, wo mächtig gute stimmung herrscht: einer mir gegenüber holt sie sich schluckweise aus der dose. schräg vis-à-vis klopft eine für die gute stimmung ausdauernd aber vergeblich mit ihrem ...
finger gegen das glas eines smartphones - dem konsumiergerät par excellence. das glas will partout nicht zerspringen. schade eigentlich. und ich, einmal mehr fasziniert vom spiel der finger, das zu beobachten ist, öffne das kleine skizzenbuch, in welchem ich für die mülltonne arbeite, und lege los. nach der bahnfahrt von 15 min sind diese beiden skizzen fertig und ich trunken, nicht von bier, sondern von den überraschenden resultaten. zufrieden verstaue ich das kleine buch in der tasche. wer nicht genau hinsieht, verwechselt es wahrscheinlich mit einem smartphone. konsumiert habe ich nicht, aber produziert zwei kleine werke und dabei eine wunderbare zeit verbracht. zuhause koloriere ich die werke. sie waren diesmal also nicht für die mülltonne bestimmt; demnach - nach dem motto von karl lagerfeld - ist wahrscheinlich den nächsten 98 skizzen dieses schicksal beschieden