seit dem 30. märz 2016 weilt er nicht mehr unter uns, der wunderbare cantautore gianmaria testa mit seiner wehmütigen poesie und der warmen, leidenschaftlichen stimme, die unsere herzen berührte, manchmal ...
flüsternd, manchmal rau, manchmal ungestüm und wild. auf ebenso wundersame weise bändigte er die gitarre, ein instrument, das er - in seinen worten - gezähmt hatte. so wild und anarchisch hatte er es empfunden. testa beherrschte seine stimme und sein instrument: wenn er vom sturm singt, kann ich eine brise kalten windes im gesicht spüren
posthum hat seine ehefrau paola farinetti das album prezioso (link zum album) mit noch unbekannten liedern veröffentlich. dort singt er über die armseligkeit unserer zeit
povero tempo nostro (link zum lied auf youtube)
e poveri questi giorni
di magra umanità
che passa i giorni e li sfinisce
im beiheft schreibt sie zu diesem lied: es ist der erde gewidmet ...
la terre en tant que sol à travailler au sein de laquelle les graines reposent puis jaillissent, mais aussi la terre en tant que planète, cette maison où nous vivons et que nous consommonsbis auf zwei handelt es sich bei allen liedern von prezioso sozusagen um besuche in der werkstatt gianmarias, um werke in einer rohfassung, noch in entstehung quasi, gar nicht für das publikum gedacht. werke noch offen für viele mögliche arrangements, entstanden nicht in studios sondern unter einfachsten bedingungen. es ist überhaupt die erste cd, von der ich weiss, dass sie auf diese weise zustande gekommen ist. grossartig, dass paola farinetti uns diesen schatz zugänglich macht und die mühen auf sich genommen hat, die rohfassungen so zu bereinigen, dass man sie auf einer cd überhaupt anhören kann. paola farinetti, che ti non conosco - grazie à te
gianmarias lieder handeln vom meer und der erde, vom wind, vom mond, der liebe, unseren sehnsüchten, unseren versagen. unfassbar, die leere, die er zurückgelassen hat, gerade in unserer an menschlichkeit so armseligen zeit. voller wehmut und unstillbarer sehnsucht, auch zärtlichkeit waren seine stimme, seine worte, seine poesie ... sie fehlen uns, sie fehlen mir
freunde und andere wurde inspiriert von einem gleichnamigen buch über den hamburger zeichner und maler horst janssen, welches zahllose porträts von freunden von ihm und eben anderen enthält. (s.a. literaturhinweis auf diesem blog). janssen ist mir vorbild geworden, seit ich ihn im dezember 2017 entdeckt habe
