mit hilfe eines potenten elektrhodenantriebs (vulg. kernkraft-turboeiern) kurvt flotter senior rassig und entspannt mit seinem tollen ding auf eroberungszug durch die alpen ... jedoch: er wird aussterben, noch ...
bevor andere seine grösse erkannt haben. sie steht der eines napoleon in nichts nach, aber seine zeit neigt sich dem ende zu
allein schon wegen des wirtschaftswachstums oder auch dem klima zuliebe: es war an der zeit, dass man den alten, wenn sie gebrechlich und zu schwach geworden sind, um es aus eigener kraft zu schaffen, eine letzte chance bietet und den 'markt' alpen zur 'nutzung mit e-bike' erschliesst. auch wenn sie zuvor nie je dort gewesen sein sollten. ich muss es wissen, denn ich zähle selbst zu den alten und könnte einen kleinen anschub der hiesigen stromkonzerne sehr wohl gebrauchen. dummerweise - ich verstehe bis heute nicht warum - gibt jedes elektrogerät in meinen händen innert minuten den geist auf, nicht selten mit einem knall und immer mit einem verdächtigen geruch nach verbranntem. zu fuss keuche ich deshalb stoisch weiterhin auf dürren beinen gemächlich die berge hoch - dafür wenigstens alpengerecht
auch so komme ich zu instruktiven begegnungen mit biker/innen, da viele gerne so knapp wie möglich an mir vorbei ins tal rasen. vor jahren warf ein senior in den ligurischen alpen sein rad vor meine füsse und sackte erschöpft stöhnend neben mir auf einem stein zusammen, als ob er gleich abkratz ... entschuldigung: das zeitliche segnen wollte. warum hatte er sich dafür ausgerechnet neben mich gesetzt? für letzte segnungen habe ich mich nie berufen gefühlt und ohne priesterweihung bin ich dazu nicht legitimiert ...
raserei und rüpelhaftes benehmen in den alpen ist keineswegs ein privileg der männer oder der alten und auch nicht den besitzern von e-bikes vorbehalten. so hat denn trotz eines lenkers der marke extrabreit neulich eine junge frau beim downhillbiken im wahrsten sinne des wortes die kurve nicht gekriegt und ist in mich hineingeraten. ihr spass wäre ungleich grösser gewesen, wenn ich in letzter sekunde wie eine verängstigte heuschrecke vom weg ins nächste gebüsch gejuckt wäre, wie es andere tun. ich war einfach nicht schnell genug gewesen. als ich wegen einer verletzung am schienbein aufbegehrte, tröstete sie mich mitfühlend damit, dass ich sie 1. hätte kommen sehen und 2. sie ein recht hätte, den weg mit dem bike zu benutzen ... und raste davon
ich habe dann nachgeschaut, ob sie auch ein recht hatte, mich anzufahren und zu verletzen. leider nein, soweit sind wir noch nicht mit der liberalisierung des jagdgesetzes. wie ich dem artikel biken auf wanderwegen entnehme, gilt noch immer: falls mountainbiker einen wanderweg überhaupt befahren dürfen (immer dieser kantönligeist!), müssen sie wanderern generell stets den vortritt gewähren. selbst bei benutzung von eigens signalisierten mountainbikewegen sind sie zu besonderer rücksicht gegenüber den fussgängern verpflichtet ... zum glück gibt es niemanden, der so etwas kontrolliert. save the alps - free montains for easy riders!