Wege zur Abstraktion I




Beide Bilder basieren auf der gleichen Vorlage. Sie fanden unmittelbar Anklang. Das grüne löste heitere Reaktionen und Kommentare aus: "oh, ein Kamel", "eine Giraffe" oder auch "eine Ziege" bekam ich zu hören ... hm! Die Bilder sind auf dieselbe Weise entstanden:
  1. Erst habe ich frei eine Komposition von Farben und Formen in Aquarell gemalt. 
  2. Dann habe ich mit Tusche in die noch feuchte Farbe nach einer Kompositionsskizze improvisierend gezeichnet bis gekratzt. Die Tusche lief zum Teil in die Farbe, was für einen eigenen Reiz sorgt.

Die Kompositionsskizze bestand aus einer auf wenige Striche reduzierten, verzerrten Skizze ...






... nach einem Aquarell, das ich realitätsgetreu vor Ort am Bellevue in Zürich angefertigt hatte.


Auch ein Ausschnitt obiger Verarbeitungen kann ein Bild für sich abgeben. ...


... Ist da nicht plötzlich ein brauner Stiefel zu sehen, wenn man das Bild nach möglichen realen Vorgaben absucht?

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Eine winzige und schnelle Skizze einer Szene in der Stadt diente als Kompositionsstudie für das folgende Bild in derselben Technik mit Aquarell, Salz, roter Tusche (die im Salz überraschend zu Rosa mutierte!) und Farbstift.



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Eine weitere schnelle Skizze eines Mannes beim Warten auf das Tram: er lief hin- und her, mit der Zigarette im Mund, in der Abenddämmerung, und blieb jeweils kurz stehen, um einen Blick auf die Anzeigetafel zu werfen. Diesen Blick wollte ich erfassen und habe ihn später in einem Bild in Mischtechnik multipliziert und weiter entwickelt.



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Tagelang habe ich in meiner Maltasche ein Papier mitgeschleppt mit Farbproben in Acryl, die ich mit einem Spachtel aufgetragen hatte. Eines Tages auf einem Markt schienen mir die Farbproben einen passenden Hintergrund abzugeben. Mit einem Pinselstift und Fineliner habe ich die Szenerie des Ortes angedeutet und sie mit Aquarell an wenigen Stellen noch ausgearbeitet.