Boten des Herbsts


Nach vielen sonnigen Tagen hatten sich rundum Wolken aufgetürmt, wie ich auf dem Passo di Andolla über Mittag beobachten konnte. Am späten Nachmittag dann - ich war bereits im sehr gastfreundlichen Rifugio Città di Novara (1474 m) in der Valle Antrona einquartiert - begann es zu regnen, erst sachte, dann immer heftiger. Als der Regen eine Weile aussetzte, stieg ich in den urtümlichen Weiler Cheggio hoch. Er war menschenleer, alle Fensterläden verriegelt. Ein letztes Auto mit zwei Älpler fuhr ins Tal. Wir waren eine handvoll Leute im Rifugio, wahrscheinlich die einzigen hier oben. Nochmals leuchtete der Himmel in warmem Gelb auf und liess mir gerade Zeit für eine Skizze, bevor es eindunkelte. Als wir gemütlich vereint und in guter Stimmung um den Tisch sassen und vom Wirtepaar im warmen Rifugio vorzüglich verwöhnt wurden, konnte es regnen, soviel es wollte ... und das tat es dann auch, die ganze Nacht und den folgenden Tag. Der Herbst hatte ein Zeichen gesetzt. Zeit aus den Bergen hinunterzusteigen ... ?