unscheinbar III - im herbst ... zeit des verrottens



eine zeit, in der warme farben ein letztes mal aufleuchten
eine zeit mit der eigenen schönheit des vergänglichen
und seiner melancholie

optimissmut IV - scrollen und klicken


trotz ihrer technischen, kulturellen und sozialen errungenschaften und aller guten laune degeneriert die menschheit still und ergeben vor sich hin ...

optimissmut III - ein 'literarisches selfie'


"obwohl der zug ziemlich voll war, blieb ich ausgesprochen ruhig, nett und höflich ... zu mir selbst, meinem smartphone und meiner tasche. ich schaffte es, für uns drei ein ganzes abteil zu verteidigen, weswegen ich mich mir selbst gegenüber sehr dankbar fühlte. ich vergass auch nicht, diese dankbarkeit leise zu mir selbst mit "gerne" (geschehen) zu quittieren. 
danach schenkte ich während der ganzen fahrt meine aufmerksamkeit ungebrochen dem smartphone. es sind leider nur wenige, die der allgemeinheit so viele dienste der selbstgefälligkeit anbieten, oder etwa nicht?"

(der autor des blogs, der rüppelhaft im selben abteil einen platz beansprucht hat, hat nicht nur - ohne eigentliche erlaubnis - diese zeichnung seines rücksichtsvollen mitreisenden angefertigt, sondern stellvertretend für ihn die obigen worte verfasst. denn dem wäre es in seiner bescheidenheit schlicht zu weit gegangen, auf diese Weise seine anerkannten gesellschaftlichen vorzüge selbst zu preisen)

ein selfie ist ...

Augenblick



"Es handelt sich nur um einen Augenblick. Um den Augenblick, in dem ich diesen Satz niederschreibe, um den Augenblick, in dem ihr ihn lest. Wir haben nur das, nur das ist uns gegeben. Weder die Vergangenheit noch die Zukunft, sondern nur dieser kurze Augenblick der Gegenwart.
Er ist alles, was wir haben und was wir haben können.
Er ist unsere Ewigkeit."

Aus "Anleitung zum Gehen" von Edo Popovic (Luchterhand Literaturverlag, München 2015, p. 37)

das paradies





ging nie verloren - jedoch

uns in gedanken verlierend

und mit abwesendem blick

vertreiben wir morgens als erstes

seinen zarten duft

und sein leuchten